Matthew B. Crawford: Philosophie des Fahrens

Buchempfehlung des Deutschlandfunks vom 17.07.2022

9-Euro-Ticket, Steuersenkung auf Kraftstoffe, das Ende der Verbrennungsmotoren: Mobilität ist zur Herausforderung geworden, die Wahl des Verkehrsmittels zum politischen Statement. Die philosophischen Aspekte des Fahrens entwickelt der US-amerikanische Autor Matthew B. Crawford in seinem Buch.

Matthew B. Crawford ist Philosoph und Mechaniker, eines seiner vorherigen Bücher heißt: „Ich schraube, also bin ich“. Wo die Vorlieben hier liegen, ist also klar. Der Original-Titel dieses Buches lautet: „Why we drive“, also „Warum wir fahren“ und macht deutlicher als der deutsche Titel, worum es Crawford im Kern geht.

Um die Freude am Fahren, mit welchem Fahrzeug auch immer, um die Fertigkeiten, um die Nutzung eines komplexen Werkzeugs zur Fortbewegung, um alles, was seiner Ansicht nach den Homo Moto ausmacht. Ja, noch eine Kategorie der menschlichen Natur bzw. das Fahren als Erfahrung der menschlichen Identität.

Probleme und Fehlentwicklungen aufzeigen, das ist Crawfords Absicht. Lösungen präsentieren ist es nicht. Was er will, ist die Möglichkeit für jede und jeden, sich nach den eigenen Vorlieben fortzubewegen, kein Diktat des vermeintlich Besseren, weil Fortschrittlicheren. Kein Ablaufdatum für die Fertigkeiten des Fahrens und die soziale Interaktion. Und anders als viele deutsche Bücher über Mobilität, die das Auto zu etwas nicht Zukunftsfähigem erklären, geht es Crawford darum, neben dem Nutzen des Autos auch die Freude am Fahren zu bewahren – bei aller Einsicht notwendiger Veränderungen.

https://www.deutschlandfunk.de/matthew-crawford-definiert-den-homo-moto-100.html

 


Bibliographie
Warum wir gern am Steuer sitzen und was das mit Freiheit zu tun hat
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783550050541
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